Wie hilft EFT, die Verführung der kurzfristigen Befriedigung zu überwinden?

Die Ausschüttung von Dopamin nach der Befriedigung eines Bedürfnisses ist essenziell für unser Wohlbefinden. Sie fördert Lernen, Motivation und Zufriedenheit.

Dopamin regiert die Welt

Die kommerzielle Welt und auch die Politik nutzen dieses Wissen um Dopamin, um Produkte, Dienstleistungen oder Maßnahmen anzubieten, die schnelle und wiederholbare Dopamin-Ausschüttungen hervorrufen. Produkte und politische Versprechen werden so gestaltet, dass sie sich an grundlegende menschliche Sehnsüchte wie Zugehörigkeit, Anerkennung, Verbindung, Vergnügen oder Erleichterung von Stress richten. Sie schaffen Erlebnisse, die kurzfristige Befriedigung und Lustgefühle hervorrufen. Beispiele: Social-Media-Plattformen suggerieren soziale Verbindung, Fast Food verspricht Genuss und Komfort, Unterhaltung lenkt von Stress oder innerer Leere ab, und umfassende Überwachungsmaßnahmen vermitteln ein Gefühl von Sicherheit und Schutz.

Das Gehirn mit intensiven, aber flüchtigen Dopamin-Schüben zu belohnen, kann zur Abhängigkeit führen, wenn das Gehirn ständig nach dem „Kick“ sucht – etwa durch Drogen, Porno, Shoppen, Glücksspiel oder Social-Media-Konsum. Menschen werden „süchtig“ nach dem Dopamin-Boost, den ein bestimmtes Produkt oder Erlebnis bietet. Während kurzfristige Befriedigung die Verkaufszahlen und Popularität steigert, bleiben tiefere menschliche Bedürfnisse wie echte Verbindung, Stabilität oder Sinnhaftigkeit oft unerfüllt. Stress, Abhängigkeit und emotionale Leere führen dazu, dass Menschen weiter konsumieren, um den nächsten Dopamin-Schub zu bekommen.

EFTs Gegenentwurf

Die emotionsfokussierte Therapie (EFT) nach Sue Johnson bietet hier einen Gegenentwurf. Sie basiert auf der Bindungswissenschaft und zielt darauf ab, sichere emotionale Verbindungen in Beziehungen zu fördern. Durch die Arbeit an Kernbedürfnissen wie Nähe, Sicherheit und Zugehörigkeit nutzt EFT Emotionen als zentrale Kraft für Veränderung. EFT unterstützt Klient*innen dabei, negative Interaktionsmuster wie Vermeidung oder Kritik zu erkennen und zu verändern. Durch die Arbeit mit verletzlichen Emotionen entsteht ein sicherer Raum, in dem Menschen einander wieder als „sichere Häfen“ erleben können.

Indem EFT Klient*innen hilft, ihre Kernemotionen zu erkennen, zu benennen, mitzuteilen und darauf eingestimmt zu reagieren, schafft sie authentische Verbindung und ermöglicht sie Koregulation. Verletzliche Momente werden nicht länger unterdrückt oder vermieden, sondern dienen als Brücke zur Wiederherstellung von Vertrauen und Intimität. EFT ermöglicht korrigierende emotionale Erfahrungen, durch die alte Verletzungen und Unsicherheiten in Beziehungen mit Anerkennung, Mitgefühl und Nähe überwunden werden. Dies ermöglicht Klient*innen, Sinn und Sicherheit in ihren Beziehungen zu finden und Beziehungen als Quelle für persönliches Wachstum und langfristiges Glück zu erfahren.

Instinktiv spüren wir,
dass keine andere Erfahrung unser Leben
– oder unser Glück, unser Wohlbefinden –
jemals stärker beeinflussen wird,
als erfolgreich zu lieben
und wiedergeliebt zu werden.
– Sue Johnson

Weiterführende Literatur:

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