Warum liebe ich dich so?

Wenn wir mit den Konsequenzen von Krisen, Einsamkeit, Trauma oder Krieg konfrontiert sind, kommt es uns manchmal so vor, als müssten wir alleine mit unserem Leben klarkommen. Uns selbst zu lieben und anderen Menschen Grenzen zu setzen, erscheint dann die letzte Möglichkeit zu sein, die uns im Alltag zur Verfügung steht. Der heutige Stand der Wissenschaft zeigt trotzdem, dass unser Bedürfnis nach Bindung von der Wiege bis zur Bahre reicht. Einem geliebten Menschen nahe zu sein, erweist sich als die wichtigste Überlebensstrategie unserer Spezies.

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Dr. Sue Johnson und Dr. Edward Tronick - Liebe macht Sinn: von der Kindheit bis hin zum Erwachsenenalter
(zum Text)

Was wir wissen, ist, dass unser Gehirn für Bindung verkabelt ist. Wenn wir emotional isoliert sind, laufen ganz viele Dinge in unserem Körper nicht mehr richtig. Zum Beispiel hat eine Studie gezeigt, dass man doppelt so häufig einen Herzinfarkt oder eine Herzerkrankung erleidet, wenn man sich emotional isoliert fühlt und keine Verbindung besteht zu den wichtigen Menschen in unserem Leben.

Was wir in der Zwischenzeit verstehen, ist, dass die Qualität der täglichen Interaktionen mit dem Menschen, den wir lieben, sich nicht nur auf unser Herz auswirkt, nicht nur auf den Stress, und die Menge an Stresshormonen wie Kortisol, das unser Gehirn ausschüttet, sie wirkt sich ebenso auf unser Immunsystem aus. Unser Immunsystem scheint am besten zu funktionieren, wenn wir tiefe, vertraute Verbindungen mit den Menschen an unserer Seite haben.

Mensch sein bedeutet andere zu brauchen
– daran ist nichts unreif oder schwach –
im Gegenteil, es ist unsere größte Stärke.

SUE JOHNSON

Weil Bindung für uns als Mensch so wichtig ist, sind Paare, die mit einander in Stress geraten, starken negativen Gefühle ausgesetzt. Ein Weg zurück in eine sichere Bindung zu finden, ist möglich. Je früher Paare damit anfangen, umso weniger Schmerz fügen sie einander zu, und umso kürzer dauert die Paartherapie.

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In diesem wunderschönen animierten RSA-Kurzausschnitt ihres Vortrages "Die Macht der Verletzlichkeit" erinnert uns Dr. Brené Brown daran, dass wir nur dann eine echte einfühlsame Verbindung schaffen können, wenn wir mutig genug sind, um wirklich mit unserer eigenen Verletzlichkeit in Kontakt zu treten.

Wir Menschen sind „Bindungswesen“

In der Emotionsfokussierte Paartherapie sehen wir Sie als ‘Bindungswesen’. Wir sind am meisten Mensch, wenn wir wissen, dass wir mit ein paar Menschen in unserem Leben emotional stabile und vertrauensvolle Beziehungen erleben, worin wir uns gesehen, akzeptiert und wertgeschätzt fühlen. Empathie ist eines der größten Geschenke, die wir einander machen können. Wenn wir Empathie erleben, fühlen wir uns gesehen, akzeptiert und wertgeschätzt. In die Emotionsfokussierten Paartherapie helfen wir Paaren, sich nicht länger in einer Abwärtsspirale zu verfangen, und dafür einen sicheren Rahmen zu erschaffen, wo tiefe Empathie miteinander erlebt wird. Der wichtigste Mensch in unserem erwachsenen Leben, unser Lebenspartner, unsere Lebenspartnerin, sind für uns da, wenn wir sie brauchen, und sie sind für uns da, wenn wir sie brauchen.

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Prof. Dr. Paul Greenman stellt auf seine lebendige, fundierte Weise über einige der neuesten Erkenntnisse der Bindungswissenschaft zum Thema Paarbeziehung, Liebe, Bindung und Sexualität vor. Er bringt uns nahe, wie die Qualität von unseren wichtigsten Beziehungen unsere Gesundheit und unser Glücklichsein beeinflusst.

Er ist Professor für klinische Psychologie und Leiter der Abteilung für Psychoedukation und Psychologie der Université du Québec en Outaouais. Seine Forschungsinteressen betreffen emotionale und soziale Entwicklung, Paar-Psychotherapie und klinische Gesundheitspsychologie. Er ist zertifizierter EFT-Trainer des International Centre for Excellence in Emotionally Focused Therapy (ICEEFT), Autor mehrerer Studien und Artikel über EFT und spricht fließend Deutsch.

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